Unwillkommene Gäste: die Lebensweise von Bettwanzen

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Das eigene Bett ist ein Ort voll von Wärme und Wohlbefinden. Der Befall durch unliebsame Gäste kann die eigentliche Wohlfühloase ganz schnell zum Albtraum machen. Auch innerhalb Deutschlands hat die Ausbreitung in den letzten Jahren massiv an Fahrt gewonnen. Trotzdem ist das Wissen innerhalb der Bevölkerung darüber als gering einzustufen. Großteils werden die Insekten zu Unrecht als Relikt vergangener Kriegszeiten angesehen.

Unter Bettwanzen sind ganzjährig vorkommende Insekten zu verstehen, die in bewohnten Innenräumen vorkommen und Menschen als präferierte Blutquelle nutzen. Die Weibchen weisen wie die Männchen eine rot-braune Färbung auf und sind für die schnelle Vermehrung maßgeblich verantwortlich. Sie legen ihre Eier direkt in ihr Versteck oder in dessen direkte Umgebung. Aufgrund der ausgesprochen geringen Größe sind besonders die ersten Stadien nach dem Schlüpfen besonders schwer zu erkennen.

Die Tiere leben in großer Zahl in ruhigen Verstecken, die sie nur für bestimmte Zwecke verlassen. Ein Grund hierfür ist die Nahrungsaufnahme. Nach dem Schlüpfen bis zum ausgewachsenen Insekt bedarf es fünf Häutungen, in deren Vorfeld die Tiere jeweils Blut aufnehmen müssen. Sobald sie ausreichend Blut gesaugt haben, ziehen sie sich unmittelbar wieder in ihr Versteck zurück.

Anzeichen für Bettwanzen in Ihrer Wohnung und wie sie zu finden sind

Bettwanzen leben sehr zurückgezogen und sind daher nicht leicht zu finden. Ein paar Anzeichen geben Aufschluss über ihr Vorkommen und ihre Verstecke.

Die Tiere sondern einen charakteristischen, für viele unangenehmen Geruch ab, der der Bittermandel sehr ähnlich ist. Ein weiteres Merkmal sind ihre Kotspuren. Diese sind als schwarze Punkte u. a. im Bettbereich, an anderen Möbeln sowie hinter Lichtschaltern und Tapeten ersichtlich. Hat man erst einmal ihre Verstecke ausgemacht, wird man darin auch ihre Häutungshüllen auffinden. Mit etwas Glück ertappt man die Tiere herumlaufend auf der Suche nach Nahrung.

Durch das Blutsaugen werden manchmal kleine Spuren auf der Kleidung oder Bettwäsche der Betroffenen hinterlassen. Auf der Haut hinterlassen die Bettwanzen einen Einstich, der aber besonders in der wärmeren Jahreszeit eher selten wahrgenommen wird. Auffälliger ist die Hautreaktion. Diese reicht von Juckreiz über Pusteln (können bis zu ein paar Zentimeter groß werden) bis hin zu Quaddeln und Blasen.

So können Sie den Befall durch Bettwanzen verhindern

Bettwanzen werden häufig nach Reisen in das eigene Zuhause eingeschleppt. Um dies zu verhindern, sollte vor der ersten Übernachtung eine gründliche Begutachtung der Reiseunterkunft erfolgen. In dessen Zuge gilt es vor allem das Bett sowie andere Polstermöbel unter die Lupe zu nehmen. Das eigene Gepäck sollte in möglichst großem Abstand dazu aufbewahrt werden.

Bei Übernachtung in einer befallenen Räumlichkeit sollten die Gepäckstücke genau auf Bettwanzen (z. B. in der Badewanne) untersucht werden. Bei dringendem Verdacht ist eine Behandlung durch spezielle Schädlingsbekämpfung möglich. In der darauffolgenden Zeit empfiehlt es sich, auf Stiche zu achten und mögliche Verstecke einer regelmäßigen Kontrolle zu unterziehen.

Vorsicht ist auch beim Kauf von Gebrauchtwaren geboten. Diese sollten nach Möglichkeit bereits vor dem Erwerb untersucht werden. Fällt ein Bettwanzenbefall erst später auf, ist die betroffene Ware sorgfältig zu verpacken und aus dem Zuhause zu entfernen.

Mit diesen Maßnahmen können Sie Bettwanzen bekämpfen

Im Kampf gegen Bettwanzen ist ein Schädlingsbekämpfer in der Regel unentbehrlich. Es gibt aber einige Maßnahmen, die man selbst unterstützend durchführen kann und sollte. Wichtig zu wissen ist, dass die Tiere empfindlich auf Wärme reagieren. Betroffene Wäsche ist bei wenigstens 60 Grad in der Waschmaschine zu waschen. Alternativ kann die Wärmebehandlung auch im Ofen, im Wärmezelt oder im Wäschetrockner erfolgen.

Neben Wärme ist auch Kälte (minus 18 Grad) hilfreich. Befallene Gegenstände sind für etwa drei Tage bei wenigstens minus 18 Grad im Gefrierfach bzw. in der Tiefkühltruhe aufzubewahren. Zur Sicherheit sind im Zuge der Bettwanzenbekämpfung auch verwendete Staubsauger gründlich zu reinigen.

Hilfe durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer

Chemikalien dürfen nur durch ausgebildete Schädlingsbekämpfer eingesetzt werden. Diese greifen auf hochwirksame Insektizide zurück, die über mehrere Stunden einwirken müssen. Um dem Befall auch wirklich ein Ende zu machen, ist diese Prozedur mehrere Male zu wiederholen.

Eine weitere Option ist Hitze. Mittels spezieller Öfen erhitzen die Schädlingsbekämpfer die befallenen Räume und sorgen für ein Absterben der Bettwanzen. Laut dem Bundesumweltamt genügt es, für etwa 30 Minuten eine Temperatur von 45 Grad Celsius zu halten.

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