Was kann man gegen Silberfische tun?

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Beim Silberfischchen, wissenschaftlich Lepisma saccharina genannt, handelt es sich um ein silbergrau beschupptes Insekt, dessen stromlinienförmiger, sich nach hinten verjüngender Körper einem Fisch ähnelt. Zu den typischen Kerbtiermerkmalen zählen die langen Fühler und die drei Beinpaare. Außerdem besitzen die Insekten drei gabelähnlich angeordnete Schwanzanhänge.

Das flügellose Insekt mit dem rund 7 bis 12 Millimeter langen Körper gehört einer uralten Spezies an. Vermutlich gibt es die Insektenordnung der Fischchen seit mehr als 300 Millionen Jahren. Neben dem ursprünglich bei uns heimischem Silberfischchen wurden in Deutschland weitere Arten eingeschleppt. Dazu zählt das Ofen-, Papier-, Geister- und Kammfischchen.

Die Lebensgewohnheiten der Silberfischchen

Da Silberfischchen zu den wärme- und feuchtigkeitsliebenden Arten gehören, fühlen sie sich in der Wohnung pudelwohl. Am liebsten mögen Sie eine Umgebungstemperatur von 20 bis 30 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Idealfall bei 80 bis 90 Prozent. Das ist auch der Grund, weshalb die kleinen Tierchen besonders häufig in Küche und Bad zu finden sind.

Trotz ihrer Allgegenwart führen Silberfischchen ein Leben im Verborgenen. Nur selten trifft man auf einige versteckte Exemplare beim Putzen oder Aufräumen vorzugsweise in Ecken, Ritzen und Rändern. Die lichtscheuen Silberfischchen sind im Dunkeln aktiv. Tagsüber verbergen sie sich beispielsweise hinter lose hängenden Tapeten und Sockelleisten.

Das schmeckt den Silberfischchen

Die auch als Zuckergast bezeichneten Silberfischchen ernähren sich mit Vorliebe von kohlenhydratreichen Produkten. Sie lieben die mit Getreidestärke hergestellten Klebstoffe der Bucheinbände und Tapeten, fressen Textilien aus Seide, Leinen, Schur- und Baumwolle sowie Papier, aber auch Haare, Schuppen, Schimmel und Hausstaubmilben verschmähen sie nicht.

Obwohl Silberfischchen keine derart schlimmen Schädlinge sind wie Mäuse, Ratten, Schaben oder Wanzen, ekeln sich viele Menschen vor den Insekten. Ein großes Problem ist deren Gefräßigkeit. Die Insekten gehen an zucker- und stärkehaltige Lebensmittel und fressen Mehl und Grieß. Außerdem verspeisen sie Papier und zerstören so Tapeten, Bilder, Bücher und Dokumente.

Wo kommen die Silberfischchen her?

Ein paar Silberfischchen in der Wohnung richten kaum Schaden an. In der Regel gelangen die Insekten nicht von außen in die Wohnung, sondern sie sind dort bereits vorhanden. Im feuchtwarmen Milieu vermehren sich die Tiere explosionsartig und werden dann auch zum Problem.

Im Freien können die Silberfischchen höchstens im warmen Sommer überleben. In Deutschland beschränkt sich das Vorkommen deshalb auf beheizte Gebäude mit ausreichend Luftfeuchtigkeit. Die natürlichen Feinde des Silberfischchens sind Spinnen und Ohrwürmer. Ansonsten haben die Insekten nichts zu fürchten, es sei denn, man geht professionell gegen sie vor.

Man kann zwar kaum verhindern, dass Silberfischchen in der Wohnung sind, doch es gibt Möglichkeiten, deren Ausbreitung stark einzudämmen. Da die Insekten Feuchtigkeit und Wärme lieben, hilft regelmäßiges Lüften und ein Absenken der Temperatur. Häufiger saugen und wischen sowie das Verschließen undichter Fugen trägt ebenfalls zur Vergrämung bei.

Beim Fund eines Silberfischchens ist Vorsicht geboten. Normalerweise sind die flinken Tiere sehr scheu und deshalb vor allem tagsüber nur selten zu sehen. Am besten untersucht man die Fugen und Ritzen nach weiteren Insekten. Auch Fraßspuren an Büchern, Tapeten und Lebensmitteln weisen auf einen starken Befall hin.

Am besten sucht man gezielt an den feuchten Stellen, zum Beispiel unter der Spüle oder in undichten Silikonfugen im Bereich der Dusche. Es ist ratsam, die Stellen zu trocknen und abzudichten. Auch die Abflüsse von Badewannen und Waschbecken bieten einen idealen Unterschlupf. Wenn man die Öffnungen am Abend verschließt, krabbeln die Tiere nicht hinaus.

Was hilft gegen Silberfischchen?

Manchmal helfen Hausmittel gegen die Silberfischchen. Als Klebköder eignen sich feuchte, mit Zucker bestäubte Tücher oder mit Honig bestrichene Pappe. Am Morgen sammelt man die Silberfischchen mit dem Köder ein. Oder man legt Giftköder aus. Eine tödliche Mischung ist Zucker mit Backpulver. Das Gären im Magen überleben die Tiere nicht.

Auch eine ausgehöhlte Kartoffel eignet sich als Fraßköder. Meist bleiben die Silberfischchen am Morgen in der Kartoffel sitzen und lassen sich somit nach draußen bringen. Oder man verteilt Lavendelöl in den Feuchträumen. Diesen Geruch mögen die Insekten gar nicht.

Die professionelle Schädlingsbekämpfung

Zu den effektiven Bekämpfungsmaßnahmen gehören feuchtigkeitsbeständige Klebefallen mit Fraß- und Sexuallockstoffen. Auch Mineralpulver mit Kieselerde eignet sich gegen die Insekten. Das scharfkantige Pulver zerstört den Chitinpanzer und die Silberfischchen trocknen aus. Hilft das nicht dauerhaft, dann muss sich ein professioneller Schädlingsbekämpfer der Sache annehmen.

Im Fachhandel gibt es spezielle Sprays und Köderboxen mit chemischen Inhaltsstoffen. Allerdings ist davon grundsätzlich abzuraten, da diese schädlich für Mensch und Tier sind. Das trifft insbesondere bei nicht fachgerechter Anwendung zu. Deshalb ist es immer besser, sich in einem solchen Fall an einen Experten zu wenden, der mit der Anwendung der Präparate vertraut ist.

Sind die Silberfischchen vertrieben, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich erneut ansiedeln. Die Insekten sind dazu in der Lage, durch marodes Mauerwerk und Wasserleitungen einzudringen. Oft geschieht das von der Wohnung des Nachbarn aus. Eine regelmäßige Kontrolle ist deshalb weiterhin wichtig.

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