Was kann ich beim Befall durch Eichenprozessionsspinner tun?

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Was kann ich beim Befall durch Eichenprozessionsspinner tun?

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind besonders von April bis Juni für Menschen gefährlich. Das Haarkleid der an den Baumstämmen von Eichen nistenden Tierchen löst nach Berührung bei Menschen Hautentzündungen, Husten sowie Atemnot und teilweise Schock oder Nesselsucht aus. Ein Befall durch Eichenprozessionsspinner muss deshalb professionell bekämpft werden.

Was ist der Eichenprozessionsspinner?

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Nachtfalter, der sich aufgrund des allgemeinen Anstiegs der Temperaturen durch den Klimawandel zunehmend in ganz Deutschland ausbreitet. Früher kam er hauptsächlich in den sowieso wärmeren südlichen Regionen des Landes wie Bayern und Baden-Württemberg vor. Mittlerweile erstreckt sich seine Verbreitung auch auf Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Der Falter des Eichenprozessionsspinners ist eine harmlose Schmetterlingsart. Die Raupen können Mensch und Tier aber sehr gefährlich werden. Beim Menschen lösen feine Brennhärchen, die den Körper der Raupen ab dem dritten Larvenstadium überziehen, die beschriebenen Reaktionen aus. Dafür verantwortlich ist das Gift Thaumetopoein, das in den Härchen enthalten ist.

Befall durch den Eichenprozessionsspinner: Vorkommen und Verhalten

Die erwachsenen Falter des Eichenprozessionsspinners fliegen vorwiegend im Juli und August. In dieser Zeit paaren sie sich und legen Eier an Baumstämmen ab, hauptsächlich an Eichen und selten an Hainbuchen. Nach dem Winter schlüpfen die Larven im April oder Mai und spinnen auffällige Nester, die sie nur zur Nahrungsaufnahme in der Nacht verlassen. Dann ziehen sie in Gruppen in die Baumkronen hinauf und fressen die Blätter der Eichen.

Hauptsächlich findet sich der Eichenprozessionsspinner in Waldgebieten. Allerdings hat die Ausbreitung sich auch auf Siedlungsbereiche ausgedehnt. Befallene Bäume sind daher auch in Alleen, Gärten, Parkanlagen und auf Privatgrundstücken zu finden. Die Eichenprozessionsspinner befallen fast alle Eichenarten in Deutschland.

Befall durch Eichenprozessionsspinner erkennen: Darauf ist zu achten

Ein von Eichenprozessionsspinnern befallener Baum ist an den Raupennestern zu erkennen, die durch ein dichtes, weißliches Gewebe am Baumstamm und an den Astgabelungen auffallen. Außerdem deutet ein Kahlfraß der Blätter von Eichen auf einen Befall hin. Wenn die Raupen nachts in die Baumkronen hinaufziehen, tun sie dies in meterlangen Gruppenwanderungen, sogenannten Prozessionen.

Wie gefährlich ist der Eichenprozessionsspinner?

Die Gefahr durch den Eichenprozessionsspinner für die Forstwirtschaft ist relativ gering, wenn rechtzeitig gehandelt wird. Bei wiederholtem Befall in aufeinanderfolgenden Jahren können Bäume jedoch langfristigen Schaden nehmen. Weitaus gefährlicher ist die beschriebene Gesundheitsgefährdung für Mensch und Tier.

Naturschutzorganisationen und Umweltämter sind sich deswegen darüber einig, dass Eichenprozessionsspinner in Siedlungsgebieten zum Schutz der menschlichen Gesundheit bekämpft werden sollten. Deshalb sind Kommunen, Gemeinden, Städte und auch Privatpersonen angehalten, schnell zu handeln und gegen den Schädling vorzugehen. Eine gesetzliche Meldepflicht besteht jedoch nicht.

Welche Maßnahmen unternehmen Schädlingsbekämpfer gegen den Eichenprozessionsspinner?

Die Beseitigung eines Befalls mit Eichenprozessionsspinnern sollte aufgrund der Gesundheitsgefahr keinesfalls von Privatpersonen durchgeführt werden. Zur Bekämpfung sollte immer ein kompetenter Schädlingsbekämpfer beauftragt werden.

Als Privatperson können Sie trotzdem einen wichtigen Beitrag zum Schutz vor dem Eichenprozessionsspinner leisten, indem Sie einen möglichen Befall einer örtlichen Behörde wie der Gemeindeverwaltung oder dem Forstamt melden. Diese werden daraufhin einen Spezialisten für Schädlingsbekämpfung beauftragen.

Um den Eichenprozessionsspinner zu beseitigen, kommen Spezialsauger zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein mechanisches Absaugverfahren, bei dem die Schädlinge restlos von befallenen Bäumen entfernt werden.

Wird der Befall bereits im April und Anfang Mai festgestellt, kommt unter Umständen ein chemisches Verfahren infrage. Speziell für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners zugelassene Biozide werden auf die befallenen Bäume gesprüht. Dadurch wird das Heranwachsen der Raupen verhindert.

Über den Einsatz von Chemikalien wird nicht leichtfertig entschieden. Kompetente Schädlingsbekämpfer prüfen die vom Befall ausgehende Gefahr in jedem Einzelfall und achten dabei auf gesetzliche Vorgaben und umweltschutzspezifische Aspekte.

Kann ein Befall durch Eichenprozessionsspinner verhindert werden?

Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, Hausverwaltungen und Privatpersonen können dazu beitragen, eine Massenausbreitung des Eichenprozessionsspinners in bewohnten Gebieten zu verhindern. Am besten ist es, frühzeitig ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen zu beauftragen, das sich durch geeignete Analyseverfahren einen Überblick über die Populationsentwicklung verschafft.

Durch Probeentnahmen und regelmäßige Kontrollen kann ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen rechtzeitig zu passenden Mitteln greifen, um eine gefährliche Ausbreitung zu vermeiden. Zur Vorbeugung gegen den Eichenprozessionsspinner kann ebenfalls über ökologische Verfahren wie die Einführung von natürlichen Feinden wie Vogel- und Käferarten in das Ökosystem nachgedacht werden.

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