Sauberkeit schützt gegen Schädlingsbefall, aber leider nicht in jedem Fall. Ob privater Haushalt oder Unternehmen, es kann jeden treffen. Schädlingsbekämpfer gehen davon aus, dass aufgrund des internationalen Handels und der Reisetätigkeit immer häufiger Schädlinge eingeschleppt werden. Gleichzeitig vermehren sich auch unsere heimischen Plagegeister. Einige Schädlinge, wie Essigfliegen oder Lebensmittelmotten, kann man erfolgreich selbst bekämpfen, bisweilen hilft aber nur fachmännische Unterstützung.
Was sind eigentlich Schädlinge?
Als Schädlinge bezeichnen wir Organismen, die Menschen, Tieren oder unserer Umwelt Schaden zufügen, beispielsweise indem sie unsere Gesundheit durch die Übertragung von Krankheiten beeinträchtigen. Andere beschädigen Baumaterialien oder unsere Nahrungsvorräte. Manche sind uns dagegen einfach nur lästig, etwa Silberfischchen.
Laut einer aktuellen Umfrage der „Fachzeitschrift für Schädlingsbekämpfung“ gelten die meisten Einsätze der Fachleute in Deutschland Ratten und Mäusen mit 30 bzw. 26 Prozent, gefolgt von Wespen mit einem Anteil von 14 Prozent. Auch bei Schaben- und Bettwanzenbefall müssen häufig professionelle Schädlingsbekämpfer hinzugezogen werden. Seltener rücken sie wegen Ameisen, Silberfischchen oder anderen Spezies aus.
Wann braucht man professionelle Hilfe?
Wer Schädlinge in der Wohnung, im Garten oder im Betrieb entdeckt, sollte umgehend handeln. Unbekannte Spezies müssen bestimmt werden, um die passende Bekämpfungsstrategie anwenden zu können. Hierfür kommt oft bereits ein Schädlingsbekämpfer ins Spiel. Kennt man dagegen die Spezies, kann man es zunächst einmal mit Hausmitteln oder im Handel frei erhältlichen Produkten versuchen. Die Sicherheitshinweise müssen dabei strengstens beachtet werden, um Menschen und Haustiere nicht zu gefährden. Sind die Maßnahmen nicht erfolgreich, muss ein Fachmann hinzugezogen werden.
Dies gilt auch, wenn von den Schädlingen eine Gesundheitsgefahr ausgeht und wenn sich regelmäßig Kinder, Schwangere oder ältere Menschen in den befallenen Räumlichkeiten aufhalten. Auch wenn größere Lebensmittelvorräte in Gefahr sind oder sich die Schädlinge bereits auf Nachbargebäude ausgebreitet haben, benötigt man professionelle Hilfe.
Ein Schädlingsbefall kann unter Umständen zu Rechtsstreitigkeiten bezüglich dessen Ursachen oder Folgen führen. Auch in diesem Fall ist die Hinzuziehung eines Schädlingsbekämpfers erforderlich.
Welche Möglichkeiten der Schädlingsbekämpfung gibt es?
Zur Bekämpfung von Schädlingen steht eine Reihe von Maßnahmen zur Verfügung, sie werden dadurch entweder vernichtet oder vertrieben. Physikalisch kann mit Hitze, Dämpfen oder austrocknenden Pulvern gearbeitet werden. Dabei macht man sich zunutze, dass alle Organismen spezifische Umweltbedingungen benötigen, um zu überleben. Hitze nutzten übrigens schon die alten Ägypter, um ihre Getreidevorräte zu schützen. Physisch kann man den Schädlingen das Eindringen in Häuser und Räume erschweren, etwa durch das Verschließen von Löchern und Ritzen. Schlagfallen gehören ebenfalls zu den physischen Methoden.
Biotechnisch arbeitet man mit Lockstoffen und Fallen. Im Rahmen der chemischen Schädlingsbekämpfung stehen verschiedene Gifte zur Verfügung, die jedoch stets mit Bedacht eingesetzt werden müssen, da sie auch für andere Lebewesen gefährlich werden können. Eine heutzutage sehr beliebte Methode ist die biologische Bekämpfung, indem man natürliche Feinde der Schädlinge einsetzt. Nachteilig ist hierbei, dass sie oftmals für den Einsatz in Innenräumen weniger geeignet ist.
Wie geht der Schädlingsbekämpfer vor?
Ein professioneller Schädlingsbekämpfer erfasst zuallererst den Befall. Dazu bestimmt er die Spezies und schätzt die Menge der Schädlinge ein. Entscheidend für die Auswahl der Bekämpfungsmethode ist außerdem das Umfeld. In einer Scheune kann er andere Verfahren anwenden, als beispielsweise in einer Wohnung. In jedem Fall müssen die Bewohner und die Nutzung der befallenen Räumlichkeiten in die Überlegungen eingezogen werden. Ist der Einsatz von Giftstoffen nicht vermeidbar, muss häufig die Raumnutzung für eine bestimmte Zeit eingeschränkt werden.
Wie kann ich einem Schädlingsbefall vorbeugen?
Es lässt sich nicht immer verhindern, dass man Schädlinge einschleppt oder sie in die Wohnung eindringen. Entscheidend ist, dass man nach ihrer Entdeckung schnell handelt, bevor sie sich vermehren können. Sauberkeit kann zu einem gewissen Grad helfen, denn manche Schädlinge ernähren sich unter anderem von Essenskrümeln oder Mehlstaub.
Zum Schutz von Vorräten sollte man diese in dicht schließende Gläser und Dosen füllen, denn durch Papier- oder Plastiktüten fressen sich die meisten Schädlinge problemlos hindurch. Regelmäßige Kontrollen der Lebensmittel helfen, ungebetene Gäste frühzeitig zu entdecken. Außerdem sollten ältere Nahrungsmittel immer zuerst verbraucht werden. Ritzen können abgedichtet werden, um den Zugang in die Räumlichkeiten zu verwehren.